Kreisfeuerwehrverband Straubing-Bogen e.V.

Landkreislehrgang – Technische Hilfeleistung 2023

18 Feuerwehreinsatzkräfte bilden sich im Bereich der technischen Hilfeleistung weiter

Am 24.03, 25.03, 29.03, 31.03 und 01.04 2023 standen bei der Feuerwehr Straßkirchen die Zeichen wieder auf technische Hilfeleistung, kurz THL. Es fand der jährliche THL-Lehrgang HLF 20/RW des Landkreises Straubing-Bogen in Straßkirchen, veranstaltet durch die FF Straßkirchen, statt. Es konnten 18 Kameraden aus verschiedenen Landkreiswehren ihre Kenntnisse im Bereich der technischen Unfallrettung erweitern und trainieren. In dem Kurs wurden viele Bereiche und Geräte der THL beleuchtet und in der Praxis angewandt.
Besonderheit beim diesjährigen Lehrgang waren ein modernes LKW-Führerhaus, an welchem ein Verkehrsunfälle mit eingeklemmter Person beübt werden konnte.

An insgesamt fünf Tagen vermittelten erster Kommandant Matthias Michl, zweiter Kommandant Benedikt Kerl, Kreisbrandinspektor Markus Huber und das erfahrene THL-Ausbilderteam bestehend aus Patrick Hein, Stefan Hausladen, Markus Obermeier, Lukas Gegenfurtner, Lucas Götz und Dennis Multerer der FFW Straßkirchen den 18 Teilnehmern aus den Wehren Schwarzach, Kirchroth, Neukirchen, Mitterfels, Wiesenfelden, Oberschneiding, Aiterhofen, Straßkirchen, Stallwang, Leiblfing, Parkstetten, Geiselhöring, Hunderdorf und Rain Rettungstechniken und –praktiken. So wurden in mehreren theoretischen Unterrichtseinheiten unter anderem die rechtlichen und physikalischen Grundlagen der technischen Hilfeleistung, das Vorgehen und Entscheidungsmöglichkeiten im Einsatzfall, die LKW-Rettung sowie der Umgang mit modernen Elektrofahrzeugen gelehrt.

Auch bei diesem Lehrgang stand das praktische Üben mit den Einsatzgerätschaften in verschiedenen Situationen im Mittelpunkt. Der Lehrgang begann am ersten Freitag mit einer Vorstellung und einer Annäherung an das Thema THL. Dazu wurden Einführungsvorträge zu Rechtsgrundlagen und theoretischen Begebenheiten zu Mechanik und Ziehen von Lasten. Diese Grundlagen wurden am Samstagvormittag gleich in die Praxis umgesetzt. An mehreren Stationen wurden die verschiedenen THL-Geräte zum Schneiden, Trennen, Heben, Senken und Ziehen vorgestellt, erklärt und die Lehrgangsteilnehmer durften diese auch selbst in Anwendung bringen. Neben den am Standort vorhandenen Geräten der Feuerwehr Straßkirchen fanden zu diesem Lehrgangsteils – vorgestellt durch die Feuerwehr Bogen – die Gerätschaften des Rüstwagen-Kran des Landkreises Anwendung.

Nachmittags wurde dann die Lage „VU mit LKW – Person eingeklemmt“ praktisch beübt. Dazu wurde den Lehrgangsteilnehmern zunächst neue LKW vorgestellt und darauf hingewiesen, was bei derartigen Fahrzeugen zu beachten ist. Der Feuerwehr Straßkirchen wurde für den Lehrgang eine moderne LKW-Fernfahrerkabine von MAN zur Verfügung gestellt. Diese wurde auf einen Anhänger gespannt, um realitätsnah einen LKW zu simulieren. Es wurde angenommen, dass in der Kabine in Folge eines Auffahrunfalls der Fahrer eingeklemmt war und mithilfe hydraulischer Rettungsgeräte befreit werden musste. Dabei zeigten die Ausbilder die Besonderheiten der LKW-Rettung auf, wie etwa die Höhe, die mittels Rettungsplattformen überwunden werden muss sowie der Aufbau von LKW-Kabinen im Vergleich zu normalen PKWs, insbesondere die hier vorhandene Schlafkabine, in der auch eine Person eingeklemmt war.

Am dritten Lehrgangstag, dem Mittwoch, wurde in einer Theorieeinheit den Teilnehmern die Besonderheiten und Gefahren im Umgang mit Elektrofahrzeugen und elektrischen Anlagen vermittelt. Anschließend wurden an drei Stationen folgende Inhalte vorgestellt An einer ersten Station wurden Teile der Inhalte des anfänglichen Vortrags in der Praxis gezeigt. An einer weiteren stellte die Feuerwehr Parkstetten den Einsatz des VSA (Verkehrssicherungsanhänger) vor. An der dritten Station erläuterten die Feuerwehren Steinburg und Rain den Umgang mit Lichtmastanhängern (LIMA). Den Abschluss dieses Lehrgangstages stellte eine Einsatzübung dar, bei der das Ausleuchten eines Landeplatzes für einen Nachteinsatz eines Rettungshubschraubers geübt wurde.

Am Lehrgangsfreitag waren ein BMW i4, VW ID3 und ein Tesla Model 3 zu Gast, bei dem nochmals der Umgang mit verunfallten Elektrofahrzeugen praktisch gezeigt werden konnte. Anschließend wurde auf die Funktion und Ausstattung von Feuerwehrfahrzeugen mit Maschinellen Zugeinrichtungen eingegangen. Eine Vortrag über die technische Unfallrettung an PKWs folgte.

Dieser Vortrag war die Grundlage für den abschließenden Samstag des THL-Lehrgangs. Dieser begann für die Teilnehmer jedoch zuerst mit einer Theorieprüfung. Daran schlossen sich Einsatzübungen an, bei der das am Freitag gelehrte in die Praxis umgesetzt wurde.

Zuerst übten die Einsatzkräfte an zwei PKWs unterschiedliche Methoden zur Sicherung und Stabilisierung von Fahrzeugen in Dach- oder Seitenlage – unter Anwendung von Steckleiterteilen und Stab-Fast-Systemen.

Im Anschluss wurden durch Benedikt Kerl drei Airbags in einem Fahrzeug ausgelöst, um den Teilnehmern die Funktion und auch die Gefahren für Rettungskräfte näher zu bringen.

Daraufhin folgten drei Einsatzübungen, in denen es jeweils eingeklemmte Personen aus PKWs in Dach-, Seiten- und auf den Rädern zu befreien galt. Aufgabe war jeweils die Erkundung, Wahl der geeigneten Rettungsmethoden, das Sichern und Stabilisieren und Durchführung einer patientengerechten Befreiung mit den hydraulischen Rettungsgeräten. Geschult wurden vor allem Rettungstechniken, die auch bei neuen PKWs eine schnelle und schonende Patientenrettung unterstützen; dies wurde bereits bei der Abschlussübung ein großes Thema.

Alle Teilnehmer konnten von KBI Huber die Urkunde für den mit Erfolg bestandenen Lehrgang entgegennehmen. In einer Abschlussbesprechung bedankte sich das Ausbildungsteam bei den Teilnehmern für das Interesse am Thema und die gute Zusammenarbeit.

Unser Dank geht an dieser Stelle an alle Lehrgangsteilnehmer für das Interesse am Lehrgang, die gute Zusammenarbeit und fünf kurzweilige Lehrgangstage.

Weiterhin bedanken wir uns bei allen Unterstützern, die diesen Lehrgang möglich gemacht haben:

 

  • die Firma Gegenfurtner Tiefbau für das Bereitstellen des Betriebsgeländes und der Maschinen
  • MAN für eine Modernes Führerhaus einen Fernverkehr-LKWs
  • die Feuerwehren Bogen, Parkstetten, Rain und Steinburg für die Bereitstellung und das Vorstellen von Sondergeräten
  • die Firmen Weber Rescue für die Leihgabe akkubetriebener Hydraulikrettungsgeräte, mit welchen an allen Lehrgangstagen geübt wurde (so konnte fast komplett auf schlauchgebundene Geräte verzichtet werden)

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