Wie bereits im Frühjahr diesen Jahres, wurde der „kleine“ Sitzungssaal im Landratsamt Straubing-Bogen, für eine besondere Art der Ausbildung umfunktioniert. Die alltägliche Anordnung der Tische und Stühle wurde kurzerhand umgestellt, um ausreichend Platz für insgesamt 6,5 m² Planspielplatten bereitzustellen. Somit war es möglich, einen Teil einer angenommenen Ortschaft, bestehend aus einem Logistikzentrum, einem Lagerhaus, einer kleinen Siedlung, sowie einem Eisenbahnteilabschnitt, maßstabsgetreu nachzustellen. Mit vielen kleinen Details wie z.B. einem Feuerwehreinsatzplan, diversen Fahrzeugen und Figuren, sowie einigen vorbereiteten Einsatzlagen wurde diese Miniaturlandschaft noch weiter ergänzt.
Zum ersten Ausbildungstermin am Freitagabend trafen sich einige Vertreter des Gefahrgutzuges, bestehend aus den Feuerwehren Bogen, Geiselhöring und Mallersdorf, auf Einladung von Kreisbrandmeister Gefahrgut Albert Uttendorfer jun. im vorbereiteten Sitzungssaal. Nach einer kurzen Einweisung in die jeweiligen Objekte der kleinen „Planspielstadt“ folgte auch schon der erste Übungseinsatz. Auf dem Hof des örtlichen Logistikzentrums kam es zu einem Zwischenfall mit einigen „radioaktiv“ gekennzeichneten Versandstücken. Hierbei wurde angenommen, dass die Päckchen von einer Palette gestürzt waren und diese nun auf Unversehrtheit überprüft werden mussten. Von der genauen Lageerkundung, der Festlegung des Gefahrenbereiches, sowie der Erläuterung der jeweiligen Messgeräte musste dabei einiges berücksichtigt werden. Glücklicherweise konnte vom Einsatzleiter am Ende des angenommenen Einsatzes Entwarnung geben werden. Die eingespielten Messwerte waren alle im Toleranzbereich. Wenig später folgte auch schon der zweite Übungseinsatz. Hierbei wurde eine größere Leckage eines Gefahrstoffes simuliert. Von der Errichtung einer Dekonstelle, der Informationsbeschaffung zum havarierten Stoff, sowie einer Personenrettung mussten auch hier wieder wichtige Grundlagen abgearbeitet werden. Als besondere Gäste nahmen neben den Vertretern der Landkreisführung auch Herr Ritter von der Regierung von Niederbayern, sowie Kreisbrandmeisterkollege für Gefahrgut Kiesel aus dem Nachbarlandkreis teil. Im Anschluss des Ausbildungsabends versammelten sich noch alle Teilnehmer am Parkplatz des Landratsamtes, um gemeinsam mit Früchtepunsch und Lebkuchen die Vorweihnachtszeit auf eine gemütliche Art und Weise einzuläuten.
Am darauffolgenden Samstagvormittag folgten wiederum einige Vertreter des Gefahrgutzuges der Stadt Passau, zusammen mit deren Leitung, der Einladung von KBM Uttendorfer. Wie bereits am Vorabend wurden diverse Einsatzübungen zusammen von SBM Rang und KBM Uttendorfer gemeinsam vorbereitet und durchgespielt. Auch hier mussten einige wichtige Kriterien, wie z.B. die Wahl der richtigen Schutzkleidung und Gerätschaften, dem Messen von Gas-Luftgemischen, sowie die richtige Anfahrt auf den sehr eng gestalteten Straßen bewältigt werden. Nach einer kurzen Durchsprache der beiden Übungseinsätze bedankten sich alle Teilnehmer beim Veranstalltungsteam recht herzlich für die Einladung, ehe Sie die Heimreise antraten.
Im Anschluss daran folgte eine kleine Premiere für das gesamte Planspielteam. Vertreter der Kreisbrandinspektion übten zusammen mit Vertretern der Einsatzleiter Rettungsdienst, sowie den Facheinheiten der UG-SAN EL aus Geiselhöring und der UG ÖEL aus Parkstetten erstmals eine gemeinsame Einsatzlage. Bei einem angenommenen Brand im Logistikzentrum galt es dabei viele verschiedene Herausforderungen gemeinsam abzuarbeiten. So musste z.B. die Einsatzstellenkoordinierung, die Verletztensammelstelle, sowie gemeinsame An- und Abfahrtswege von Vertretern der Feuerwehr, des Bayerischen Roten Kreuz, sowie dem Malteser Hilfsdienst gemeinsam festgelegt werden. Am Übungsende angelangt, wurden noch die jeweiligen Ergebnisse der Einheiten begutachtet und abgesprochen. Schnell war man sich einig, dass eine Übung dieser Art baldmöglichst wiederholt werden sollte.
Bevor Kreisbrandmeister Uttendorfer die jeweiligen Einheiten in Ihr restliches Wochenende entließ, bedankte er sich bei allen für die hervorragende Disziplin an den beiden Übungstagen, sowie der tatkräftigen Unterstützung seines Teams, das diese Art von Ausbildung erst möglich machte.